WENIGER IST MEHR – WORAUF EIN AGILE COACH VERZICHTEN KANN

Ob bei Dingen oder Tätigkeiten: Zu Reduzieren, sich von Ballast zu befreien fühlt sich gut an. Das kann wohl jeder bestätigen, der sich schon einmal von etwas Unnötigem befreit hat. Im Studium der Arbeitswissenschaften gab es neulich einen Kurs zu diesem Thema. Und das brachte uns dazu, darüber nachzudenken, was Minimalismus mit Agilität zu tun hat. Zum einen ist Minimalismus mit Lean verwandt und Lean wiederum mit Agilität. Es geht bei allen Ansätzen darum Verschwendung zu vermeiden. Zum anderen bietet die derzeitige Marktsituation für Agile Coaches aber auch Anlass, um über Reduktion nachzudenken. Agile Begrifflichkeiten werden momentan inflationär verwendet. Viel zu viele Unternehmen befinden sich (vermeintlich) in einer agilen Transformation. Die Anzahl an Agile Coaches steigt täglich. Das Angebot an agilen Schulungen ist in den letzten Monaten explodiert und in atemberaubender Geschwindigkeit werden neue Publikationen zu Agilität veröffentlicht. Wer sich in diesem Marktumfeld bewegt, könnte schnell das Gefühl bekommen, Mitmachen sei der einzige Weg, um sichtbar und wettbewerbsfähig zu bleiben. Dem minimalistischen und vor allem auch dem agilen Gedanken folgend, ist jedoch genau das Gegenteil angebracht – die Fokussierung auf das Wesentliche:
  1. Bücher: Wenn ich in unser Regal schaue, dann entdecke ich nur wenige Bücher, die ich wirklich immer wieder zur Hand nehme: Mike Cohns „Agile Softwareentwicklung: Mit Scrum zum Erfolg“, Tobias Mayers „Des Volkes Scrum“, Lyssa Adkins „Coaching Agile Teams“, Jeff Pattons „User Story Mapping“ und Kent Becks Bücher der „XP Series“. Nun gibt es natürlich noch viele weitere Bücher, die lesenswert sind und denen ich ihre Qualität nicht absprechen möchte. Wer das Thema agile Literatur allerdings minimalistisch angehen möchte, wäre aus meiner Sicht mit diesen wenigen Büchern gut beraten.
  2. Tools: Im agilen Markt gibt es unglaublich viele Spiele, Simulationen, Canvasse, Gesprächsformate und natürlich Software-Anwendungen und Apps. Auch wenn jedes Tool sicherlich richtig eingesetzt gut funktionieren kann, macht es auch hier wieder Sinn minimalistisch zu denken. Ich komme dabei auf folgende kleine Tool-Sammlung: Story Mapping, Team Canvas, Improvement Kata, Scrum Simulation, ein haptisches Kanban-Board oder Trello, Lean Coffee und Open Space.
  3. Frameworks: Mit Scrum, Kanban und LeSS kommt man als agiler Coach gut durchs Leben. Open Space Agility wäre noch eine Ergänzung, die aber mit der Kenntnis von Open Space auch schon fast inkludiert ist.
Verstehen Sie mich aber jetzt bloß nicht falsch. Das soll keinesfalls bedeuten, Agile Coaching sei total einfach, weil man ja nur ein paar Bücher, Tools und Frameworks bräuchte. Dem ist natürlich keinesfalls so und so ist das auch nicht gemeint. Man muss ein Meister auf seinem Gebiet sein, um zielsicher seinen Weg vorbei am Unwesentlichem gehen zu können
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