Was ist eine agile Organisation?
Inhaltsübersicht
Werte und Prinzipien einer agilen Organisation
Eine agile Organisation ist eine Organisation, die danach strebt die agilen Werte und Prinzipien bestmöglich zu unterstützen. Klingt einfach, ist es in der Praxis aber nicht ganz. Agilität in Unternehmen umfasst mehrere Aspekte (Struktur, Arbeitsprozesse und Kultur), die nur im optimalen Zusammenspiel die gewünschten Veränderungen bewirken.
Die meisten Unternehmen agieren in einem Zusammenspiel, welches aus der Industrialisierung stammt. Es handelt sich um das Konzept von Frederick Winslow Taylor. Sein Hauptanliegen war es, eine Manufaktur, in der Expert*innen Einzelstücke anfertigen, in eine Organisation zu verwandeln, die die Massenproduktion beherrscht. Doch die Zeit dieser Massenproduktion ist vorbei und dieses Konzept ist heute nicht mehr zeitgemäß.
Schauen sich die für ein Produkt oder eine Dienstleistung zuständigen Teams immer nur ihren Teilaspekt des Ganzen an (wie es in einer sogenannten Aufbau- und Ablauf-Organisation üblich ist), arbeitet jedes Team nach unterschiedlichen Gesichtspunkten, Arbeitsweisen, Prioritäten und Geschwindigkeiten und keines der beteiligten Teams ist eigenständig am Markt handlungsfähig. Dies und sogenannte Hand-Offs (Übergaben) führen dazu, dass es von der Idee zur marktreifen Auslieferung eines Produktes oder einer Dienstleistung zwei bis fünf Jahre dauert.
Bei der Organisationsentwicklung bedenken: agile Organisationsstrukturen sind schneller
Agile Organisationen dagegen benötigen für den gleichen Vorgang drei bis neun Monate. Warum? Einem Unternehmen begegnen heutzutage natürlicherweise die verschiedensten Arten von Veränderungen. Manche davon, wie Veränderungen innerhalb der Organisation (Belegschaftsänderung, Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen…) sind eher kontrollierbar, als Veränderungen im Markt (Bedürfnisse der Kund*innen, Mitbewerber*innen…) und solche politischer und gesellschaftlicher Natur. Eine agile Organisation kann auf diese Veränderungen schneller reagieren, weil sie so gestaltet ist, dass sie maximal anpassungsfähig ist.
Die Bedürfnisse der Kund*innen sind der wichtigste Punkt
Damit Produkte schneller fertiggestellt werden können, ist ein Blick durch die Augen der Kund*innen unumgänglich. Bei der Entwicklung und Verbesserung von Produkten und Dienstleistungen geht es in erster Linie um deren Bedürfnisse. Das agile Team arbeitet daher cross-funktional und ist interdisziplinär organisiert. Das bedeutet, es besteht aus Mitgliedern aller benötigten Disziplinen (Strategie, Marketing, fachliche und technische Experten und Produktionsmitarbeiter).
Die Ausnahme bilden allerdings in bestimmten Fällen das Top-Management und manche zentralen Dienstleistungen. Die Geschäftsführung und das Management sind für die strategische Ausrichtung des Unternehmens zuständig, während sich zentrale Dienstleistungen übergreifend um ihr Themenfeld kümmern. Dieses unterscheidet sich je nach Branche oder Arbeitsart. Ein Beispiel wäre die zentrale Buchhaltung für das gesamte Unternehmen. Die anderen Ableitungen aber sind bis zu einem gewissen Grad durchlässig und flexibel gestaltet. Es ist so nicht mehr wichtig, zu welcher Abteilung jemand gehört, sondern wie die Tätigkeit, die Dienstleistung oder das Produkt am besten unterstützt werden kann. Zudem sind die Mitarbeiter*innen nicht über Jahrzehnte einer bestimmten Abteilung zugehörig, sondern die Strukturen sind temporär Natur und richten sich nach dem Markt und dem Produkt.
Agile Unternehmenskultur
Die Bedürfnisse der Kund*innen bilden auch den wichtigsten Punkt der agilen Unternehmenskultur. Im Vordergrund dabei steht der Sinn, der Beitrag, die Verbesserung, die ein Unternehmen durch sein Produkt oder seine Dienstleistung leisten kann.
An zweiter Stelle der agilen Unternehmenskultur steht das Unternehmen und die Teams, die sich um die Kund*innen kümmern. Durch gemeinsames Lernen werden die Organisations- und Arbeitsformen ständig verbessert. Selbstorganisation und Eigenverantwortung steht dabei im Mittelpunkt. Alle haben die Möglichkeit, sich selbst auszusuchen, womit sie sich innerhalb eines gewissen Rahmens beschäftigen und mit wem sie zusammenarbeiten möchten. Die Leitplanken bilden die unternehmerischen Beweggründe oder die Ziele und Regeln im Unternehmen.
Erst danach an dritter Stelle steht das Individuum mit den eignen Interessen.
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