Definition Agilität – Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Agilität bedeutet Arbeiten nach bestimmten Prinzipien um Veränderungen zum Wettbewerbs­vorteil des Unternehmens zu nutzen

Zu dieser durchaus vagen Definition passen verschiedene Methoden und Werkzeuge. Es geht darum, stetig zu lernen, anzuwenden und Unnützes über den Haufen zu werfen. Natürlich, einfach, wendiger und gewinnbringend.

Ursprünglich kommt die Idee hinter Agilität aus den USA. Um die Jahrtausendwende taten sich Softwareentwickler zusammen, weil sie festgestellt hatten, dass sie alle ähnlich anders als die Norm arbeiteten. Sie hatten leichtgewichtigere Wege (z.B. Scrum, Extreme Programming…) gefunden, Software zu entwickeln.

Vorteile des Agilen Arbeitens im Verhältnis zur herkömmlichen Arbeitswelt

Agiles Arbeiten Klassisches Arbeiten
Kundenorientierung im Alltag eingebunden Kundenbedürfnisse werden oft verfehlt
Fokussiertes und zielgerichtetes Arbeiten Bürokratie und Abhängigkeiten in der Zusammenarbeit
Gemeinsames Lernen Hoher Leistungsdruck
Schnelle Reaktionszeit minimiert Risiken Aufwendiges Risikomanagement
Konstanter Cashflow Cashflow am Projektende
Regelmäßige Kurskorrektur Neuausrichtungen sind aufwendig
Geringe Verschwendung Projekte mit Überlänge
Gut im Wettbewerb Muss dem Wettbewerb gerecht werden
Transparenz Reporting-Ketten
Hohe Mitarbeiter*innen-Zufriedenheit Durchschnittliche Zufriedenheit und Dienst nach Vorschrift

Was ist Agilität – Definition und Meinungen

So war es üblich – Projekte ohne Agilität planen

Bis dato ging man so vor, dass es eine sehr lange Planungsphase gab, die abgeschlossen sein musste, damit die lange Umsetzungsphase beginnen konnte. Danach wurde das Projekt kurz überprüft und in der dann noch verbleibenden Zeit angepasst. Da das Fertigstellungsdatum in der Regel schon zu Beginn feststand, wurden alle kommenden Phasen bei Verzögerungen nach hinten geschoben und verkürzten sich so. So blieb oft kaum noch Zeit für Anpassungen. Durch das späte Feedback wusste man zudem erst am Ende, ob das was man vorhatte, auch wirklich funktionierte. Späte Überraschungen und Abstriche in Umfang und/oder Qualität waren die Folge und Kundenbedürfnisse traten weit in den Hintergrund. Risikomanagement war so nicht möglich. Man erlag zudem der Illusion, dass man schon in der Planungsphase einen perfekten Plan erstellen könne, der nicht mehr angefasst werden müsse.

Vorteile der Agilität

Die agilen Pioniere stellten fest, dass es viel sinnvoller war, diese Phasen (Planung, Umsetzung, Überprüfung und Anpassung) als Kreislauf zu sehen und sie konstant zu wiederholen.
Im Gegenteil zum bisherigen Vorgehen führte das frühe Feedback zu Steuerungsmöglichkeiten und Risiken konnten automatisch minimiert werden. Es entstanden Lernschleifen, die Erfolgschancen brachten. Und im Gegensatz zu einem einzelnen Cashflow am Ende des Projekts, gab es schon früh über das Projekt verteilt einen konstanten Cashflow.
Unternehmen, die sich auf eine ganzheitlich agile Transformation einließen, stellten fest, dass sie von der höheren Kundenorientierung profitierten. Dass sie besser auf verändernde Kundenbedürfnisse eingehen konnten, so Verschwendung vermieden werden konnte und sie eine bessere Möglichkeit hatte, mit Risiken umzugehen. Da sie selbstorganisiert arbeiteten, waren die Menschen in den Teams entspannter und motivierter. Die Organisation als solche wurde wendiger und konnte schneller reagieren. Sie hatten so einen klaren Wettbewerbsvorteil. Zudem erhielten die Unternehmen mehr Transparenz, was in ihrem eigenen Haus wirklich passiert ist. Die Arbeitsweise half den Unternehmen und deren Teams, ständig besser zu werden und sie konnten zielgerichteter Arbeiten. Zudem war ein agiles Unternehmen attraktiv für Bewerber und Bewerberinnen.

Agilität im Überblick

Agiles Arbeiten ist Teamarbeit

Agiles Arbeiten bedeutet zudem immer Arbeiten im kleineren Team. Das Ziel ist vorgegeben, der Weg ist Sache der Teammitglieder. Das agile Team strebt danach, autark handlungsfähig zu sein. Das bedeutet, das Team bündelt alle Kompetenzen, die benötigt werden, um das Produkt fertigzustellen (sowohl technisch als auch fachlich). Damit sind sie in allen Belangen die das Produkt betreffen, entscheidungsfähig.

Das agile Manifest bereitete sich schnell auch nach Europa aus und fand schnell Zuspruch. Bald schon ging es nicht mehr nur um die Entwicklung von Software, sondern um alle Produktentwicklungen, die im sich schnell ändernden Umfeld geschehen.

Agiles Manifest

Wann sind agile Methoden sinnvoll?

Wann ein Produkt dabei in einem sogenannten komplexen Umfeld entsteht und agile Methoden die Umsetzung deutlich vereinfachen, wird beispielsweise im Cynefin Modell (siehe Poster ) beschrieben. Mit einem komplexen Umfeld ist ein Umfeld gemeint, welches komplexe Herausforderungen beinhaltet, bei denen Ursache und Wirkung gar nicht oder erst im Nachhinein klar erkennbar sind und sich Lösungen erst durch Inspektion und Adaption entwickeln können. Konkreter bedeutet das, dass es äußere, nicht kontrollierbare Einflüsse wie die Marktsituation, Gesetze und Wettbewerber und innere Einflüsse wie das Produkt, Problemstellungen, Techniken und soziale Komplexität gibt. Diese Einflüsse erfordern – wie die agilen Pioniere festgestellt haben – ein dazu passenderes Vorgehen als bisher üblich.

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