SCRUM – EINFACH ZU VERSTEHEN ABER SCHWIERIG ZU MEISTERN?

„Scrum ist: leichtgewichtig, einfach zu verstehen, schwierig zu meistern.“

Matching the Concepts ist das am weitest verbreitete Phänomen wenn es darum geht, agile Arbeitsweisen wie bspw. Scrum in einem Team oder Unternehmen einzuführen. Grund genug für uns ihm unsere Aufmerksamkeit zu schenken und eine Reihe von Blogartikeln zu widmen, die wir heute beginnen wollen.

Zunächst einmal zur Begriffsklärung: Was ist mit „Matching the Concepts“ eigentlich gemeint? Im Laufe unserer Sozialisation lernen wir viele Dinge – grundlegendes aber auch spezielles Fachwissen. Dazu zählen nicht nur Dinge wie Sehen, Schmecken, Fühlen und Laufen sondern auch Lesen, Schreiben, Rechnen. Und wir lernen im Arbeitsleben „wie Arbeit funktioniert“. Denken wir zumindest. Beim Erlernen von neuen Fähigkeiten und Wissen gleicht das Gehirn die Information als erstes mit vorhandenem Wissen, d.h. bereits angelegten Synapsen ab. Lediglich das Delta, d.h. Dinge die nicht vorhandenem Wissen zugeordnet werden kann, Ruft ein gewisses Störgefühl hervor. In den aller meisten Fällen spielt unser Gehirn uns jedoch einen Streich: Es nimmt Information lediglich selektiv und anhand des bereits Erlernten war. D.h. neue Zusammenhänge sehen wir oft durch die Brille des alten Wissens. Und was unter diesen Gesichtspunkten nicht passt, wird passend gemacht, d.h. die neuen Konzepte werden von unserem Hirn so angepasst, dass sie mit dem bereits vorhandenen Wissen kompatibel werden. Wir sehen die neuen Dinge also quasi wie durch einen Schleier mit einer alten Brille.

Die Folge davon: Wir denken, dass wir etwas neues erlernt haben, machen aber eigentlich genauso weiter, wie bisher. Alter Wein in neuen Schläuchen. Prominenter Vertreter dieser Misskonzeption war bereits in den 90iger Jahren Lean, dass unter dem Begriff Lean-Management hauptsächlich im Produktionssektor als Kostenersparnismethode von bekannten Beratungshäusern eingeführt wurde und sich dabei meist nur auf Personalabbau konzentrierte, also mit der eigentlichen Lean-Philosophie nichts gemeinsam hatte.

Das gleiche passiert seit einigen Jahren nun auch mit agilen Arbeitsweisen – insbesondere Scrum. Da suchen Firmen nach „Projektleitern Scrum“ oder machen den ScrumMaster für das Releasemanagement verantwortlich (wir sind ja schon froh wenn er nicht nebenher auch noch Entwickeln, Testen und Urlaubsanträge freigeben muss). Sprints werden in unterschiedlicher Länge durchgeführt oder als Abfolge von Konzeptions-, Entwicklungs- und Qualitätssicherungssprints, wie ich unlängst von einem Trainingsteilnehmer aus einem seiner Projekte geschildert bekam.

In den nächsten Artikeln werden wir uns intensiver diesem Phänomen widmen, Anekdoten zum Besten geben und erklären, wie es eigentlich bei Scrum, Kanban und eXtreme Programming gemeint war. Denn wir haben in den letzten Jahren mehrfach die Chance genutzt und die Erfinder dieser Methoden einfach gefragt, wie es wirklich von Ihnen gedacht war…

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